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Kabelempfehlungen

Netzkabel und Kabelklang

Hier meine Meinung zum Thema Kabel und Kabelklang im Hifi-Sektor:

Am meisten Einfluss hat die Netzverkabelung und der über die Netzkabel stattfindende Potentialausgleich und mögliche dazugehörende Einflüsse von Störungen (und die Ableitung der selben) über den Schutzleiter.

Je höher der Stromverbrauch eines Gerätes desto wichtiger das Netzkabel. Je "Pulsförmiger" die Stromentnahme desto wichtiger das Netzkabel. Linearnetzteile reagieren aufgrund der serienmässig pulsförmigen Stromentnahme (Die Kondensatoren hinterm Gleichrichter werden nur solange geladen wie der Sinus höher ist als die aktuelle Kondensatorspannung) empfindlicher als Schaltnetzteile (bei denen wiederum ein guter Schutzleiter elementar ist, so vorhanden). Entscheidend ist, das möglichst wenig Potential Ausgleich zwischen den Geräten stattfindet, denn der läuft bei RCA und nicht über Trafo gekoppelten Symmetrischen Eingängen über die Signalmasse.

Deshalb ist das ausphasen so wichtig, das minimiert den Potentialausgleich zwischen den Geräten. Und deshalb ist es so wichtig alles an eine Leiste zu hängen, dann hat man nämlich EIN gemeinsames Potentialniveau mit minimalen übergangswiderständen zwischen den Geräten (die zu weiterer Modulation des Potentials führen!).

Daher kommt auch der Signal-Kabelklang. Je besser und "störungsfreier" der Potentialausgleich und je weniger in den Signalleiter einkoppelt desto besser. Deshalb haben wünschenswerte Signalkabel einen besonders niedrigen Widerstand für die Signalmasse (das darf gerne 1-2 Zehnerpotenzen niedriger sein als der Signalleiter!) und einen optimalen Schutz des Signalleiters vor Einstreuungen von außen und Einkopplungen aus der Signalmasse.

Idealerweise hat nur der Vorverstärker einen Schutzleiteranschluss und ist möglichst niederohmig mit diesem verbunden. Mein Audionet hat dafür eine extra Erdungsklemme die etwas größer als die Phono Klemme ist, meine Isotek Netzleiste hat dafür ebenfalls eine eigene Erdklemme. Alle anderen Geräte die einen Schutzleiteranschluss haben (insbesondere diejenigen bei denen im abgesteckten Zustand zwischen Signalmasse und Erde eine Leitende Verbindung besteht) sollten Netzkabel mit möglichst niedrigen Übergangswiderständen auf dem Schutzleiter haben.

Meines Erachtens sind die Netzkabel die die relevanten Parameter besonders im Blick haben die von HMS. Es müssen nicht die Gran Finale oder Suprema sein, die Energia SL/OV bieten über 90% der Performance der großen. Entscheidend ist es, die Energia-Varianten mit dem Gold-Stecker zu nehmen (nicht wegen dem Gold, sondern der Weichverkupferung die für niedrige Übergangswiderstände sorgt!). Alle anderen die ich ausprobiert haben hatten nicht die selbe Wirkung. (Zum testen alles mit 08/15 verkabeln, bis auf die Endstufe, dann hört man bei hohen Pegeln dann sehr deutlich ob das Netzkabel was bringt).

Ebenfalls wichtig ist, alle anderen "Zugänge" zur Anlage möglichst potentialfrei zu bekommen. Dazu gehören Antennenanschlüsse (Nur mit Mantelstromfilter anchliessen) und Lan Kabel. Diese sind zwar in der Theorie potentialfrei, da per Spezifikation immer mit Übertragern gearbeitet wird, in der Praxis sind diese Übertrager aber genauso wie Transformatoren durch Kopplungseffekte keine "ideale" Trennung. Es kann also was bringen bessere Übertrager (z.b. Medizinische Isolatoren) einzusetzen um vor allem HF Einstreuungen die das Lan-Kabel eingefangen hat draussen zu halten.

PCs die gerne auch Sauereien produzieren sollten nur in der Anlage betrieben werden wenn man sie potentialtechnisch komplett abkoppeln kann. Ich nutze eine separate Steckdose & Phase und einen USB-Isolator zum DAC, damit ist der Rechner "draußen". Das selbe gilt für den Home Cinema-Zweig wenn er wieder live geht. Der liegt auf einer anderen Phase, die Verbindung zum Audionet zwecks Anbindung der Frontlautsprecher läuft über Übertrager (HMS Silentio) um möglichst wenig Einfluss auf die Anlage zu haben.

Je besser man das Thema Potentialausgleich im Griff hat desto weniger Einfluss haben die Signalkabel auf den Klang.

Lustiger Effekt dessen man sich bewusst sein sollte: Der Klang wird nicht notwendigerweise besser wenn man das messtechnisch und elektrisch bessere Kabel einschleift. Durch die Potentialausgleichsströme und HF Einstreuungen ergeben sich gerne zusätzliche Intermodulationsverzerrungen die man als angenehm empfindet und die Anlagen mit fehlender Mikrodynamik etwas mehr Druck verschaffen. Gute Kabel klingen meist erst mal "langweiliger" da sie weniger Klirr / IMD erzeugen, was das Gehirn langweilig findet.