Willkommen Audio Rezepte

JBL Lautsprecher

Mit JBL Lautsprechern bin ich groß geworden. Als Hörer überwiegend elektronischer Musik waren Sie für meine Hörpräferenzen immer eine gute Wahl. Die Lautsprecher der LX 1xx Serie waren meine ersten Traumlautsprecher. Leider konnte ich Sie mir als Schüler nicht leisten.

Allerdings bin ich dann 1988 gebraucht an die viel "besseren" (hust!) JBL L 80T gi geraten und war damit erst mal sehr glücklich. Wenn ich daran denke wie diese LS mit meinem damaligen HK PM655Vxi Pink Floyd "The Wall" rausgehauen haben, krieg ich heut noch das grinsen nicht vom Gesicht. Da ich aber bei diesen LS immer etwas die Räumlichkeit und Neutralität vermisste, wurden diese dann 1994 durch die LX 800 abgelöst. Diese waren bis 2015 noch in meiner Anlage, gegen später allerdings hinter dem Sofa für Surround.

Aber auch hier war ich dann irgendwie noch nicht wirklich zufrieden. Die LX 800 hatte verglichen mit der L 80T doch etwas sehr an Pegel und Bass zu wünschen übrig gelassen.

Deshalb habe ich mir 1996 in meinem ersten Arbeitsjahr die Ti 3000 zum Geburtstag geschenkt. Mit dem Lautsprecher könnte ich vermutlich auch heute noch zufrieden Musik hören. Insbesondere halte ich den Mittelton und die Auflösungsfähigkeit der Ti 3000 für besser als die seines großen Bruders der Ti 5000.

Für Home Cinema habe ich mir später noch einen der seltenen Ti Center nachgekauft. Der ist nun nicht wirklich neutral, aber gerade bei Film & Fernsehen gefällt mir das sogar besser, weil die Sprachverständlichkeit steigt. Insgesamt würde ich aber heute eher den etwas später rausgekommenen L-Center empfehlen. Der passt optisch besser, ist besser verarbeitet und etwas neutraler.

Da ich eine gewisse Schärfe und fehlende Räumlichkeit immer den LS angekreidet habe habe ich allerdings 2004 doch nochmal nachgekauft und bin auf B&W 803d umgestiegen. Es hat sich dann herausgestellt, dass die Schärfe nicht so sehr an den LS lag, sondern am Rest der Kette. Lediglich bei der Räumlichkeit finde ich die 803d leicht im Vorteil. Die Mitten der 803d kommen meinen Hörgewohnheiten und meiner Hörkurve auch mehr entgegen. Ich vermute einige würden sie als etwas verfärbend bezeichnen. Was bei der 803d vergleichsweise grausam gegenüber der Ti 3000 ist, ist der "Hinkebass". Ohne allerbeste Endstufen (die ich mir immer noch nicht geleistet habe) macht die 803d da keinen Stich gegen irgendeine meiner alten JBLs.

Später gabs dann doch noch ein paar LX44, die bei meinen Eltern an der Anlage hängen und dort für kuscheligen Radio-Sound sorgen.

Im Schlafzimmer sorgen seit längerem JBL Microcontrols für genug bums beim Aufwachen. Am Computer sorgt ein paar Control Media für noch mehr bums und dann dümpelt noch ein Pärchen Control 1g rum die irgendwann die Küche versorgen sollen.

JBL LX Serie Generation 1

Die erste Generation LX Lautsprecher in Deutschland bestand aus zwei Serien. Zum einen der LX-Design-Serie mit

sowie der LX-Performance-Serie, mit

Die Design Serie hatte ein etwas größeres Gehäuse, Echtholzfurnier, und bei LX 155 und LX 166 eine Glasplatte im Cover. Die Performance Serie hatte ein etwas kleineres Gehäuse mit gerundeten Kanten und Folienfurnier (das aber ziemlich gut aussieht und langzeitstabil scheint).

Die Serie erschien vermutlich 1985 oder 1986 auf dem deutschen Markt. Bei meinem Händler stand damals auch eine LX155 mit Marmorgehäuse. Ob dies eine Sonderserie von JBL war oder eine Umbaumaßnahme des Händlers kann ich nicht sagen.

Auf Anfrage eines Forumskollegen habe ich Teile eines alten JBL Prospektes eingescannt.

Technische Daten

ModellLX 166LX 66LX 155LX 55LX 144LX 44
Empfohlene Verstärkerleistung:250 W250 W220 W200 W165 W150 W
Impedanz:4 Ohm4 Ohm8 Ohm8 Ohm8 Ohm8 Ohm
Trennfrequenzen:4000/750/120 Hz3800/650 Hz4000/630 Hz4000/800 Hz4000/750 Hz4000/800 Hz
Wirkungsgrad bei 1W 1m:95 dB94 dB93 dB92 dB92 dB91dB
Bass:200mm2*200 mm250 mm250 mm200 mm200 mm
Tiefmitteltöner:200mmN/AN/AN/AN/AN/A
Mitteltöner:125mm125mm125mm125mm125mm125mm
Hochtöner:25mm Titan25mm Titan25mm Titan25mm Titan25mm Titan25mm Titan

JBL LX Serie Generation 2

Gegen 1990 kam dann die erste Überarbeitung, der die Design-Serie zum Opfer fiel. Die Serie bestand nun aus

JBL LX-Serie Generation 3

Gegen 1992 kamen dann die Lautsprecher

Diese haben deutlich bessere Hoch & Mitteltöner und spielen wesentlich verfärbungsfreier und räumlicher als ihre Vorgänger. Insbesondere die LX 800 galt lange als Preis/Leistungskracher und wurde in großen Mengen verkauft.

Ersatzteile und Reparatur

Ein erster Versuch bei JBL anzufragen, schadet nix, hilft aber eher selten, da die Originaltreiber wohl nicht mehr lieferbar sind:
https://de.jbl.com/support-product.html

wenn dort nicht, dann über RW-Soundsystem
http://www.rw-soundsystem.de/

Wenn das nicht klappt, dann ist mir für JBL Lautsprecher vor allem die Firma Behringen Electric in Erinnerung. Allerdings hat sich diese vor allem auf die "grossen" LS spezialisiert. Aber eine Anfrage kann ja nicht schaden.
http://www.behringer-electric.de/

Eine sehr guten Ruf hat auch PPA-Audiotechnik
http://www.ppa-audio.de/

Ein weiterer Tipp wäre Klaus Peiter:
http://www.peiter-ak.de.

Und dann wäre da noch JH Electronic
http://www.jh-elektronic.de

AlNiCo vs Ferrit Magnets

Ein interessanter Abschnitt über den Wechsel von Alnico zu Ferritmagneten:
Quelle: [1]

A number of prototype ferrite bass drivers were developed by JBL’s engineering Department that were meant to be exact replacements for existing Alnico drivers. These were placed in sample production speaker systems and subjected to listening tests. The results of the listening tests were unambiguous. The new ferrite drivers were audibly different and the consensus was that they sounded worse.

A team of JBL engineers led by an Terry Sorensen, and including Mark Gander, was given the task of investigating these new drivers to determine the technical reasons for this deterioration in performance. The team discovered two factors that were causing distortion in the new drivers. Both were related to the new external magnet geometry and its use of a massive iron pole piece.

The first had to do with unsymmetrical flux fields above and below the voice coil gap. Transducers which use voice coils longer than the gap depth (as in the majority of JBL’s bass drivers at that time) are exposed to fringe flux fields that radiate above and below the gap. Due to the influence of the pole piece, the fringe field below the gap was much stronger than that above the gap.

This created second-order harmonic distortion at large excursions, which was addressed by undercutting the pole piece so that it was removed far enough from the gap to no longer influence the fringe field.